Der Straßenverkehr – schon seit jenen lang vergangenen Tagen als die ersten motorisierten Vehikel in gewagtem Tempo durch die endlosen Schluchten der Städte rasten ein überaus gefährliches Terrain für Fußgängerinnen und Fußgänger.
Bridget Driscoll aus London war vermutlich der erste Mensch, der einem durch ein Automobil verursachten Verkehrsunfall zum Opfer fiel. Als Mrs. Driscoll und und ihre Tochter May am 17. August 1896 die Straße beim Crystal Palace überquerten, näherte sich ein Auto der Anglo-French Motor Car Company mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von etwa 6,5 km/h und stieß die Frau zu Boden. Wenig später erlag Bridget Driscoll ihren Kopfverletzungen. Als erstes Todesopfer in den USA gilt Henry Hale Bliss, der am Abend des 13. September 1899 an der Ecke West 74th Street und Central Park West in New York aus einer Straßenbahn ausstieg und von einem Taxi erfasst wurde. Er starb an seinen dabei erlittenen Kopf- und Brustveletzungen.
Und die Opferzahlen stiegen und stiegen.
Was lag also näher, als Versuche zu starten um Vorrichtungen zu entwickeln, die Autos für Fußgänger sicherer machen sollten. Und so entstanden im Lauf der Jahre verschiedene mehr oder weniger sinnreiche Auffangvorrichtungen, die an den Fahrzeugen montiert wurden und dafür sorgen sollten, dass Passanten, die angefahren wurden, nicht unter dem Auto zu liegen kamen und überrollt werden konnten, sondern nach dem Aufprall in einem sicheren ‚Gitter‘ landen würden.
Das sah dann in etwa so aus. Die drei folgenden Fotos stammen aus dem Jahr 1924.
Eine ähnliche Vorrichtung wurde in New York im Jahr 1925 getestet.
Noch einen Schritt weiter geht die folgende sinnreiche Erfindung, die ebenfalls aus den 1920ern stammt. Sobald der ‚Man Catcher‘ Gegenstände (oder auch Menschen), die auf dem Boden liegen, ertastet, werden drei Rollen aktiviert, die automatisch ausfahren und alles was im Weg liegt aus dem Weg räumen. Wie zuträglich diese Behandlung dem menschlichen Organismus tatsächlich war, ist nicht überliefert.
Aber was wären faszinierende Erfindungen wie diese, wenn man sie nicht in Aktion bewundern könnte? Es folgen daher zwei Filme, die die Wirkungsweise der Sicherheitsprodukte anschaulich präsentieren.
Berlin 1927. Ein unerschrockener Mann erwartet in stoischer Ruhe das Herannahen des Automobils. Die Auffangvorrichtung gleicht hier einem Netz.
Der ‚Car Catcher‘ aus dem Jahr 1939 wiederum verspricht, dass der Unglückliche mit einem aufklappbaren Tuch sicher aufgefangen wird.
Letztlich haben sich alle Versuche, Autos für Fußgänger sicherer zu machen, als Sackgasse erwiesen. Und so bleibt bis heute beim Überqueren der Straße nur der vorsichtige Blick nach links, nach rechts, nach links. Dann klappt’s auch mit dem Überqueren der Straßen in Indien.
Nein, in Indien besser erst rechts, dann links, dann wieder rechts. Oder eigentlich in alle Richtungen.
Viel Glück!
Letzter Tipp: Seien Sie nicht leichtfertig, riskieren Sie nicht Ihr Leben und wählen Sie sofern möglich immer den sicheren Weg, indem Sie gefährliche Straßen nur auf dem Zebrastreifen überqueren.
Da kann garantiert nichts passieren!
Bildquelle: Library of Congress