Die Kodak Nr. 1, entwickelt von George Eastman, ist ein legendärer Fotoapparat aus dem Jahr 1888. Die Kamera bestand aus einem Holzgehäuse, das mit glattem Leder überzogen war, und hatte die kompakten Abmessungen von 16,5 x 8,3 x 9,6 Zentimeter. Als Film wurde ein Rollfilm verwendet, auf dem 100 Fotos Platz fanden. Nach jedem belichteten Foto wurde der Film mit einem Schlüssel weitergedreht.
Besonderes Augenmerk lag auf der einfachen Bedienbarkeit. Ein Sucher fehlte, die Kamera wurde einfach auf das Motiv gerichtet und ausgelöst. Kodak prägte damit den Werbeslogan: „You press the button, we do the rest“.
Eine Besonderheit waren die kreisrunden Bilder, die dabei entstanden (Durchmesser: 65 mm).
Die Fotos sind deshalb rund, weil das komplette vom Objektiv eingefangene Bild auf dem Negativ aufgenommen wurde. Ein rundes Objektiv lieferte somit runde Bilder.
Nachdem die 100 Fotos belichtet waren, musste die gesamte Kamera zum Entwickeln des Films eingeschickt werden.
Eastman bot einen Entwicklungsdienst für zehn Dollar an. Die Kamera wurde gemeinsam mit dem belichteten Film über einen Händler an das Labor der Eastman Company in Rochester gesendet und dort entwickelt. Anschließend erhielt man die entwickelten Negative mit Abzügen zurück, und ein neuer Film war bereits wieder in der Kamera eingelegt. Die Papierbilder wurden übrigens nicht vergrößert, sondern entsprachen in ihren Abmessungen der Negativgröße.
Vor allem wegen des hohen Preises war die Kamera allerdings nur wenig erfolgreich.
In Deutschland wurde die Kamera um 120 Mark verkauft – ein Kilo Kartoffeln kostete zu der Zeit 5 Pfennig und ein Arbeiter verdiente im Schnitt ein Jahresgehalt von 650 Mark.
Insgesamt wurden bis Produktionsende 1895 etwa 10.000 Stück hergestellt.
Die folgenden Beispielfotos entstanden um etwa 1890.
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Bildquellen: National Media Museum , Wikipedia CC0
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